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Joan Ferrarons i Llagostera

Übersetzer, Dozent und Forscher

Joan Ferrarons i Llagostera ist Literaturübersetzer, Universitätslehrer und Forscher im Bereich der interkulturellen Studien.

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Joan Ferrarons i Llagostera

Übersetzer, Dozent und Forscher

Joan Ferrarons i Llagostera ist Literaturübersetzer, Universitätslehrer und Forscher im Bereich der interkulturellen Studien.

Biografie

Joan Ferrarons studierte Übersetzen und Dolmetschen an der Universitat Autònoma de Barcelona, erwarb einen Master in Kognitions- und Sprachwissenschaft an der Universitat de Barcelona und promovierte im Bereich Übersetzungswissenschaft und interkulturelle Studien an der UAB.

Beruflich war er für das Gran Teatre del Liceu in Barcelona und das Teatro Real in Madrid sowie für die Stadt Barcelona und das Europäische Parlament tätig, vor allem aber arbeitete er als freier Literaturübersetzer. 2012 wurde er von der katalanischen Regierung zum beeidigten Übersetzer für Deutsch und Katalanisch ernannt.

Er lebte viele Jahre im Ausland, vor allem in Leipzig, wo er philologische und kulturwissenschaftliche Fächer belegte, und in Berlin, wo er begann, sich mit der jiddischen Sprache und Literatur zu beschäftigen. Bei anschließenden Aufenthalten in London und Paris vertiefte er seine Kenntnisse der Jiddistik. Längere Zeit verbrachte er auch in Athen, Luxemburg und Valparaíso.

Derzeit ist er Universitätslehrer und Forscher auf dem Gebiet der Translatologie und der interkulturellen Studien. Als Lehrbeauftragter an der Facultat de Traducció i Interpretació der UAB unterrichtet er Fächer wie allgemeine Übersetzung Katalanisch–Deutsch bzw. Spanisch–Deutsch oder Fachübersetzung. Außerdem gehört er dem katalanischen PEN-Zentrum an und ist Mitglied dessen Ausschusses für sprachbezogene Rechte.

Übersetzung

Seit mehr als fünfzehn Jahren ist Joan Ferrarons als literarischer Übersetzer tätig. Zu den Schriftstellern, die er übertragen durfte, gehören Hermann Hesse, Patrick Süskind, Siegfried Lenz, Bertha von Suttner, Hugo von Hofmannsthal, Norman Davies, W. G. Sebald, Lutz Seiler und Kim de l’Horizon. Auf dem Gebiet der Philosophie übersetzte er u. a. Werke von Friedrich Nietzsche, Theodor W. Adorno, Byung-Chul Han, Günther Anders und Frédéric Gros.

Der berühmteste Schriftsteller, den er ins Katalanische brachte, ist zweifellos Franz Kafka, von dem er Brief an den Vater, den Erzählband Parabeln und Paradoxe und Das Schloss übersetzte, das 2020 mit dem 5. Montserrat-Franquesa-Übersetzungspreis ausgezeichnet wurde. 2024 wurde seine Version von Lejb Rochmans Mit blinde trit iber der erd veröffentlicht – dem ersten Roman, der direkt aus dem Jiddischen ins Katalanische übertragen wurde.

Im Katalog der katalanischen Universitätsbibliotheken finden Sie die meisten der von ihm übersetzten Bücher. Wenn Sie Rezensionen zu seinen Übersetzungen lesen möchten, können Sie in der Traces-Datenbank nachschlagen.

Lehre

Seit 2019 ist Ferrarons an der Facultat de Traducció i Interpretació der Universitat Autònoma de Barcelona als Lehrbeauftragter tätig. In den letzten Jahren hielt er unterschiedliche Lehrveranstaltungen im Bachelorstudiengang Übersetzen und Dolmetschen ab: Allgemeine deutsch-katalanische bzw. deutsch-spanische Übersetzung, Einführung in die Fachübersetzung, Deutsche Sprache und Übersetzung sowie Neugriechisch für Übersetzer und Dolmetscher. Darüber hinaus betreute er in den Studienjahren 2023/24 und 2024/25 mehrere Bachelorarbeiten.

2024 erhielt Ferrarons von der katalanischen Agentur für Qualitätssicherung im Hochschulwesen (AQU) die venia legendi, die ihn berechtigt, an katalanischen Hochschulen als professor lector zu lehren.

Forschung

2022 promovierte Ferrarons in Übersetzungswissenschaft und interkulturellen Studien an der UAB mit einer Dissertation (cum laude) über die Darstellung der aschkenasischen kulturellen Identität durch die Übertragung von Eigennamen in der Übersetzung moderner jiddischer Literatur. 2024 wurde seine Doktorarbeit mit dem Jesús-Tuson-Preis des Vives-Universitätennetzwerks ausgezeichnet, der an Forschungsarbeiten über Sprachenvielfalt verliehen wird. Im selben Jahr veröffentlichte er das auf seiner Dissertation basierende Buch La traducció dels noms propis: una aproximació teòrica i pràctica in der renommierten „Biblioteca de Traducció i Interpretació“.

Gegenwärtig liegen seine Forschungsinteressen auf der zeitgenössischen deutschen Literatur, der modernen jiddischen Literatur, der sprachlichen Minorisierung, der Übertragung von Eigennamen sowie der Queer-Übersetzung.

Er gehört der Grup d’Estudi de la Traducció Catalana Contemporània und der Societat Catalana de Llengua i Literatura an. Außerdem ist er Mitglied des Redaktionsteams der Zeitschrift Visat. Seit 2021 ist er verantwortlich für die Publikationsreihen „Barcelona literària“ und „Barcelona en la literatura universal“, die von Barcelona Llibres herausgegeben werden.

Im Repositorium der UAB finden Sie die meisten seiner akademischen Veröffentlichungen, in ORCID und Google Scholar können Sie sein Forschungsprofil einsehen.

Kontakt

Wenn Sie mich erreichen möchten, schreiben Sie mir bitte an joan.ferrarons@gmail.com. Ich freue mich auf Ihre Kontaktaufnahme!

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